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Risiko der währungsübergreifenden Abwicklung

Inhalt

Entmystifizierung des währungsübergreifenden Abwicklungsrisikos

Verständnis des währungsübergreifenden Abwicklungsrisikos

Das Risiko der währungsübergreifenden Abwicklung, auch Herstatt-Risiko genannt, stellt eine potenzielle Bedrohung bei Devisentransaktionen dar, bei denen eine Währung geliefert, die Gegenwährung jedoch nicht empfangen wird. Dieses Risiko entsteht aufgrund der asynchronen Natur des globalen Devisenhandels, bei dem Zeitzonenunterschiede zu Verzögerungen bei der Abwicklung führen können.

Die zentralen Thesen

  • Das Risiko der währungsübergreifenden Abwicklung entsteht, wenn bei einer Devisentransaktion eine Währung geliefert, die Gegenwährung jedoch nicht empfangen wird.
  • Zeitzonenunterschiede tragen zur Wahrscheinlichkeit einer asynchronen Abwicklung bei Devisengeschäften bei.
  • Trotz gelegentlicher Verluste ist das Gesamtrisiko der währungsübergreifenden Abwicklung bei den meisten Transaktionen relativ gering.

Umgang mit währungsübergreifenden Abwicklungsrisiken

Die inhärente Herausforderung des währungsübergreifenden Abwicklungsrisikos ergibt sich aus der Tatsache, dass der Devisenhandel rund um die Uhr stattfindet, was zu einer nicht gleichzeitigen Abwicklung von Währungspaaren führt. Beispielsweise kann eine US-Bank, die Euro kauft, einem Risiko ausgesetzt sein, wenn sie die Zahlung vor Erhalt der Euro überweist, was möglicherweise zu einem finanziellen Risiko führt.

Minderung des währungsübergreifenden Abwicklungsrisikos

Finanzinstitute setzen interne Kontrollen ein, um das Risiko währungsübergreifender Abwicklungen aktiv zu identifizieren und zu steuern. Obwohl das Risiko im Allgemeinen minimal ist, können Institute das Risiko absichern, insbesondere wenn es um weniger stabile Kunden geht.

Herstatt-Bank und historischer Kontext

Der Zusammenbruch der Herstatt Bank im Jahr 1974 verdeutlichte die potenziellen Folgen des Risikos der Währungsabwicklung. Da Herstatt nicht in der Lage war, US-Dollar-Zahlungen zu erfüllen, verfügten die Kontrahenten nicht über die erwarteten Mittel, was zu einem raschen Eingreifen der Aufsichtsbehörden führte. Nachfolgende Krisen, wie die globale Finanzkrise 2007–2008 und die griechische Schuldenkrise, weckten erneut Bedenken hinsichtlich des Währungsausgleichsrisikos.