Ertragskraftwert (EPV)
Inhalt
Den Earnings Power Value (EPV) bei der Aktienbewertung verstehen
Der Earnings Power Value (EPV) ist eine Bewertungsmethode, die die aktuelle Ertragstragfähigkeit und die Kapitalkosten eines Unternehmens bewertet, ohne zukünftige Wachstumsprognosen. Erfahren Sie, wie der EPV berechnet wird, welche Bedeutung er hat und welche Grenzen er hat.
Erläuterung des Ertragskraftwerts (EPV)
Der Ertragskraftwert (EPV) bietet Einblick in die aktuelle Finanzlage eines Unternehmens, indem er seine bereinigten Gewinne mit seinen gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) vergleicht. Während die Formel einfach ist, umfasst die Ermittlung des bereinigten Gewinns und des WACC mehrere Schritte, was zu einem EPV-Eigenkapital führt, das mit der Marktkapitalisierung des Unternehmens verglichen werden kann.
Formel und Berechnung für den Ertragskraftwert (EPV)
Der EPV wird berechnet, indem der bereinigte Gewinn durch den WACC dividiert wird. Das bereinigte Ergebnis wird aus dem über einen Konjunkturzyklus normalisierten Betriebsergebnis (EBIT) abgeleitet, bereinigt um Steuern und übermäßige Abschreibungen. Zusätzliche Anpassungen werden für nicht konsolidierte Tochtergesellschaften, Restrukturierungsaufwendungen und Preismacht vorgenommen. Anschließend wird der EPV-Geschäftsbetrieb ermittelt, indem der bereinigte Gewinn durch den WACC dividiert wird. Schließlich wird das EPV-Eigenkapital berechnet, indem das überschüssige Nettovermögen addiert und die Schulden abgezogen werden.
Interpretation des Ertragskraftwerts
Der EPV gibt an, ob die Aktien eines Unternehmens auf der Grundlage der ausschüttbaren Cashflows, die sich aus den aktuellen Erträgen ergeben, unter- oder überbewertet sind. EPV wurde von Professor Bruce Greenwald entwickelt und überwindet die Einschränkungen der Discounted-Cashflow-Analyse (DCF), indem es sich auf zuverlässige, aktuelle Gewinne und nicht auf Zukunftsprognosen konzentriert.
Nachteile des Ertragswerts
EPV geht von konstanten Geschäftsbedingungen aus und berücksichtigt keine Schwankungen oder unvorhergesehene Ereignisse, die sich auf die Produktionsraten oder die Marktdynamik auswirken können.